Land ohne Ende

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Gerrit Achterberg und Hendrik Marsman

Ausgewählte Gedichte.

Zweisprachig. Aus dem Niederländischen und mit einem Anhang von Alfred Schreiber.

226 Seiten

Beschreibung

Hendrik Marsman (1899-1940) und Gerrit Achterberg (1905-1962), zwei prägende Gestalten der niederländischen Dichtung des 20. Jahrhunderts, werden hier erstmals in einer Zusammenschau vorgestellt, die dem deutschsprachigen Publikum wesentliche Aspekte ihres Schaffens zugänglich macht.

Mit seinen von ekstatischem Lebensgefühl durchdrungenen Gedichten, die Liebe und Tod umkreisen, wurde der »Vitalist« Marsman schon um 1925 für eine ganze Generation junger Autoren zur Leitfigur. Nach künstlerischer Krise und Neubesinnung bemühte er sich zunehmend um Objektivität und um die Idee einer aus dem Geist mittelmeerisch-europäischer Kultur erneuerten Harmonie menschlicher Gemeinschaft. Der Tod erscheint in ihr als eine Seite einer größeren, ganzheitlichen Lebenswirklichkeit.

Für Achterberg war der Tod geradezu eine vertraute Sphäre, in der zur Ruhe und zu Wort kommt, was sich im gewöhnlichen Leben nicht erfüllen kann. Seine Existenz war tragisch, nicht zuletzt durch ein 1937 begangenes Tötungsdelikt. Obsessiv kreist sein Schaffen um ein Hauptthema: erneut – gleichsam auf mystische Weise – der toten Geliebten im Gedicht zu begegnen. Seine magisch in den Unfarben des Todes leuchtenden Verse machen sie zu einem der ungewöhnlichsten Zeugnisse niederländischer Dichtung.

Kurz vor Marsmans Unfalltod begann ein freundschaftlicher Briefwechsel beider Männer mit der Ankündigung Marsmans, man werde sich wohl bald auch persönlich treffen. Das hat sich nicht mehr ergeben. Die Doppel-Anthologie möchte dies – auf der Ebene ihrer Werke – nachholen.

Leseprobe (Hendrik Marsman)

Erinnerung an Holland

An Holland denk ich,
sehe breite Flüsse
durch grenzenloses Tiefland
träge ziehn,
Reihen undenkbar
lichter Pappeln
hohen Federn gleich
zum Horizonte ziehn;
und im gewaltigen
Raum versunken
die Bauernhöfe
übers Land verstreut,
Baumgruppen, Dörfer,
gedrungene Türme,
Kirchen und Ulmen
in stolzer Verbundenheit.
Die Luft hängt tief
und die Sonne wird langsam
erstickt im schimmernden Dunst,
grau und verschwommen,
und allerorten
wird die Stimme des Wassers
und sein ewiges Unheil
gefürchtet und vernommen.

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